Montag, 20. Oktober 2014

Wut ist großartig. Wut ist Energie. Sie macht uns menschlich.

https://www.flickr.com/photos/29487767@N02/3247821179/in/photolist-5WZW5T-5UmCtT-4wCEiE-98pKcj-95bZyh-96fH2f-9UanNz-c46uxd-cAKKe3-dAXp7s-nD4FKa-9vwPe8-bgeYh-do8g1m-bdiTFP-6EdesU-dBeyfR-kdxgT2-aeyKmY-p1Xj7-kSz17-bY5Hso-bskd2h-dattSn-c8VTau-fzYLyi-8p93Fh-jxFfBn-ouj36m-7B82WK-oochzw-Qtrt5-aXy8yc-821yG4-dwTWFY-cLk8qd-9DngcE-fzM9-fA5Qcp-8bNQj1-aBeyCJ-ddJjKj-9sPZLu-op1rhC-8K2gLu-eE5pJy-bNkSMZ-73ifjF-a2rYQh-bzJxcR
Wut ist gar nicht schlecht, auch nicht böse oder so. Das wird uns als Kind nur immer wieder eingeredet. Treten wir wütend mit den Füßen auf den Boden, wird das unterbunden. "Lass das"! Und wir lassen es. Wir lassen es während wir Kinder sind, als Jugendliche und als Erwachsene. Und wundern uns, wenn wir als Erwachsene irgendwann vor Gereiztheit platzen, wenn wir Magenschmerzen bekommen, Migräne oder Darmbeschwerden. Hinter dem Gereiztsein steckt unausgelebte Wut. Gefühle, die wir einst gerne gezeigt hätten und nicht durften.

Heute bin ich gereizt. Ob das auf meinen gereizten Darm zurückzuführen ist oder einfach nur so oder weil einfach ein doofer Tag ist - das ist letztendlich auch egal. Wichtig ist, die dahinter liegende Wut nicht zu unterdrücken. Ich bin wütend, oh ja. Und wie! Und endlich darf ich sie zeigen, ich DARF wütend sein.

Wut ist pure Energie. Sie ist genauso Energie wie Angst, Liebe, Hoffnung, Scham. Nur Menschen bewerteten diese Energien in die Kategorien gut und schlecht. Wer Angst hat, ist schlecht, Liebe ist gut. Wut ist schlecht, Hoffnung ist gut.
Besonders Wut ist eine Energie, die ich immer mehr zu schätzen weiß. Sie kann uns krank machen, aber auch gesunden lassen. Sie bringt uns näher zu uns selbst, zu unseren wahren Emotionen. Wenn wir anerkennen, dass wir mehr sind als nur Liebe und nur Optimismus. Sie erlaubt uns so zu sein wie wir sind.

Gleichzeitig bringt das Brodeln in uns auch neue Früchte an die Oberfläche. Es werden neue Wege möglich, wenn wir das Brodeln als Lebensenergie anerkennen und ihr erlauben, zu Sein.Bei mir führte es heute dazu, diese Emotion als eine mir zugehörige zu sehen. Ich habe auch Wut, ist das nicht toll? Und ich nutze sie, indem ich darüber nachdenke, worüber ich wütend bin und es nun verändere. Ich bin wütend, dass mir jemand auf der Nase herumtanzt? Dann ist die Beziehung noch nicht klar und muss gefestigt werden. Ich bin wütend, weil etwas nicht so klappt wie ich mir das vorstelle? Dann darf ich mich in Geduld und Nachsicht üben, aber auch am Dranbleiben und in mehr Klarheit. Ich kann konkrete Schritte unternehmen, konkrete Veränderungen einleiten.

Wut ist großartig. Lebt sie aus (d.h. nicht sie AN anderen auslassen), steht zu ihr, ja, lernt sie zu lieben - sie  macht uns menschlich und aus uns wahrlich vollkommene, authentische Wesen.



Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen